Maxipark
Geschichte des Standortes
Der Maximilianpark in Stadtteil Werries befindet sich auf der Fläche der ehemaligen Zeche Maximilian. Im Jahre 1902 wird das Gelände zu einem Kohlebergwerk ausgebaut. Aufgrund von zahlreichen Schwierigkeiten (Wassereinbrüche) beginnt die regelmäßige Kohleförderung jedoch erst 1912.
In diesem Jahr befördern 600 Bergleute circa 16.000 Tonnen Kohle zu Tage. Bereits 1913 wird das Sechsfache mit dreifacher Belegung gefördert. Schon zwei Jahre später jedoch verhindert ein katastrophaler Zwischenfall aufgrund besonders starken Wassereinbruchs die weitere Kohleförderung. Als Folge muss die Zeche aufgegeben werden.
Weitere Versuche die Zeche wieder in Stand zu bringen bleiben erfolglos. Das endgültige Aus folgt im Kriegsjahr 1943. Die Gelände und die Gebäude wurden sich selbst überlassen. Die Gebäude der ehemaligen Zeche verrotteten und die Natur eroberte sich das Areal zunehmend zurück. Es entwickelte sich eine ausgeprägte Vegetation und ein Rückzugsort für Tiere und Pflanzen.
Der Festsaal im Maxipark
Spuren der Zeche Maximilian
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Fußwege am Maxipark
Der kleine Elefant, Symbol der Stadt Hamm
Der Wintergarten im Glaselefanten
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Bürgerbeteiligung am Strukturwandel
Während der Planung des Parks fanden so genannte „Bürgerspaziergänge“ statt, bei denen die Bürger*innen sich mit ihren Anliegen und Wünschen an die Kommunalpolitiker*innen wenden konnten.
Aktuell wird ein städtebauliches Entwicklungskonzept für das Umfeld des Maximilianparks und des Stadtteilzentrums Werries erarbeitet. Im Zuge dessen fanden erneut Stadtteilspaziergänge statt, um Anliegen und Wünsche der Bürgerinnen und Bürger in Erfahrung bringen zu können. Derzeit werden die erarbeiteten Pläne im Bürgeramt Uentrop öffentlich ausgestellt.
Strukturwandel des Standortes
Der Maximilianpark bezeichnet sich als das erste renaturierte Zechengelände in Deutschland („Von der Zeche zum Park“) und als eines der bedeutendsten Industriedenkmälern des (östlichen) Ruhrgebiets. Nachdem 1978 die Zechenschächte geschlossen und verfüllt werden, bewirbt sich die Stadt Hamm für die Ausrichtung der ersten Landesgartenschau in Nordrhein-Westfalen, um das brachliegende Zechengelände wieder nutzbar zu machen. Nach der erfolgreichen Bewerbung und Vergabe der Landesgartenschau an Hamm findet diese vom 14. April bis zum 30. September 1984 nach einer Bauzeit von 30 Monaten statt. Das Areal hat eine Größe von 22 Hektar und eine Weglänge von 6 Kilometern.
Seit der Durchführung der Landesgartenschau besteht der Park als „Maximilianpark Hamm GmbH“ fort. Der Park symbolisiert die erfolgreiche Verwandlung von einer Industrie- zu einer Freizeitfläche. Er stellt ein sehr beliebtes (Nah-) Erholungsziel für jährlich circa 350.000 Besucher*innen aus Hamm und der Region dar. Der 40 Meter hohe Glaselefant in der ehemaligen Kohlenwäsche, welcher eine begehbare Plastik darstellt, ist zum Wahrzeichen der Stadt Hamm und zum Symbol des Strukturwandels in der Region geworden. Das Areal bietet eine großflächige und farbenprächtige Park- und Blumenlandschaft und viele interessante Attraktionen, wie beispielsweise ein Haldengelände mit Gärten und Spazierwegen, große und zahlreiche Spielflächen für Kinder, ein großes tropisches Schmetterlingshaus sowie ein grünes Klassenzimmer als Lernort mit natur- und erlebnispädagogischen Angeboten. →
→ In den ehemaligen Zechengebäuden wie der Waschkaue und der Elektrozentrale finden über das Jahr verteilt ein vielfältiges Kultur- und Unterhaltungsprogramm mit mehr als 200 Veranstaltungen statt. Hierzu zählen beispielsweise Konzerte, (Kunst-)Ausstellungen, Theater und Kabarett, sowie Veranstaltungen über die Natur und die rund 1500-jährige Stadt- und Regionalgeschichte. Darüber hinaus finden im Park fünf Jahreszeitenmärkte statt. Die ehemaligen Zechengebäude und andere Relikte aus der Bergbauzeit erinnern an die Bergbaugeschichte des Parks und stellen Zeugen bedeutender Zechenarchitektur dar, welche von der Natur zurückerobert wurden.
Momentan laufen die Planungen für eine anknüpfende Zentrumsentwicklung mit dem Namen „Grüne Umweltachse Werries“. Die Idee des Projektes ist es, auf einer Fläche von ca. 14,6 Hektar zwischen dem Datteln-Hamm-Kanal und dem Maximilianpark eine attraktive und eindeutig erkennbare Wege- und Freiraumverbindung („Verbindungsachse“) zu schaffen, welche eine nachhaltige und qualitative Aufwertung des Stadtbezirkszentrums bewirkt. Dies soll auch mit Blick auf die Internationale Gartenbauausstellung (IGA) 2027 geschehen, so dass Grünflächen, eine umweltfreundliche Mobilität und ein Vorrang von Fußgängern und Radfahrern eine große Rolle spielen.
FOCUS
Interview an Damian Chatha, Referatsleiter in Grundsatzfragen, Büro des Oberbürgermeisters Hamm
Welche Standorte wurden für das Projekt gewählt und wie sind diese umgewandelt worden?
Für das Projekt „#URBANVISIONS“ wurden der Maxipark, der Lippepark und das CreativRevier Heinrich Robert ausgewählt. Es wurden ganz bewusst drei Zechenstandorte ausgewählt, da Hamm bis 2010 Zechenstadt war. Der Maxipark ist heute ein überregional bekannter Freizeitpark, der Lippepark zieht sich wie eine „grüne Lunge“ durch mehrere Stadtbezirke und das CreativRevier wird neuer Startpunkt für Arbeit und Kultur in Hamm. Da wo früher Zeche war, entstand/entsteht nun Hamms Zukunft.
Der 40 Meter hohe Glaselefant in der ehemaligen Kohlenwäsche