Caserma Rossani

Die ehemalige Rossani-Kaserne vor der Umwandlung
→ Im mittleren Teil befand sich der Exerzierplatz, auf dem Eide abgelegt wurden und das Training stattfand. Auf demselben Platz war 1925 die örtliche Fußballmannschaft zu Gast, die alle ihre Spiele hier austrug.
Im hinteren Teil der Kaserne, die derzeit als Parkplatz genutzt wird, befand sich der Piazza 100 Cannoni, der für große Artilleriegeschütze bestimmt war.
Die Rossani-Kaserne wurde von der Militär-Behörde bis 1991 genutzt, als sie offiziell geschlossen wurde.

Geschichte

Die Kaserne San Lorenzo – nach dem Namen der Contrada San Lorenzo – befindet sich im ältesten Teil des Carrassi-Viertels. 1939 wurde es dem im Ersten Weltkrieg gefallenen Major Mario Rossani gewidmet.
Ursprünglich bestand der Komplex aus einer Reihe von Gebäuden und Innenhöfen: dem Kommandogebäude, einem Jugendstilbau, in dem die Offiziere wohnten; dem als Kino genutzte Gebäude „Ettore Feltrin“; dem angrenzende Keltenraum, in dem das Militär vorübergehend isoliert und nach der Rückkehr aus den freien Ausgängen untersucht wurde, um nach häufigem Prostituiertenbesuch eine Ansteckung zu vermeiden.
Historische Aufnahme der Rossani-Kaserne
Ehemalige Rossani-Kaserne: Vor-Ort-Begehung der Experten

Stilllegung

Nach dem Brand des Petruzzelli-Theaters im Jahr 1991 wurde beschlossen, in den Räumen der Kaserne das Kulturzentrum Città di Federico einzurichten. Das Projekt hatte aber leider keinen Erfolg. 1998 wurde die Kaserne endgültig aufgelöst und geschlossen
Im Jahr 2008 wurde die Rossani-Kaserne im Tausch gegen andere Gebäude dem Staat übergeben und von der Gemeinde Bari erworben, die einen Diskussionsprozess zu ihrer Umgestaltung einleitete, bis 2013 nach dem Ideenwettbewerb Baricentrale das Projekt des Architekten Massimiliano Fuksas ausgewählt wurde.

Bürgerinitiativen

Während die Diskussionen über den künftigen Verwendungszweck der Kaserne fortgesetzt wurden, wurde das Rossani-Komitee gegründet, ein Komitee von Bürgern, die sich bereits seit Anfang der 2000er Jahre für den Bau eines Parks eingesetzt hatte.
Im Laufe der Zeit hat das Komitee von der Stadtverwaltung die Notwendigkeit einer stärkeren Einbeziehung der Bürger in das Umwandlungsprojekt des Standortes gefordert. Dementsprechend wurden aus eigener Initiative Grünflächen auf dem Gelände gestaltet, die den heutigen Community Garden Parco Gargasole ins Leben gerufen haben.
Das Street-Art-Werk des spanischen Künstlers Elías Taño an der Außenmauer der ehemaligen Rossani-Kaserne
Im Jahr 2014 wurde zudem die Casermetta Perrella Sorrente, ein Gebäude auf dem Kasernegelände, von den Jugendlichen des außeramtlichen Sozialzentrums Athena-Kollektivs, besetzt. Das Zentrum hat sich nach und nach als partizipativer und kreativer Raum etabliert.
2018 schuf das Kollektiv mit dem spanischen Künstler Elías Taño ein Street-Art-Werk an der Außenmauer der Kaserne und trug damit auch zur Erneuerung des angrenzenden Areals bei.
Einweihungsfeier des Rossani-Parks
Der Rossani Park
Der Rossani Park
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Die Umwandlung

Der erste Umbau des Geländes betraf den zentralen Teil der Kaserne, wo am 20. März 2022 der Parco Rossani eingeweiht wurde: ein grüner, multifunktionaler Raum mit einer Fläche von 3 Hektar, der Kinderspielplätze, eine Hundezone, einen Bereich für Outdoor-Fitness, einen Basketballplatz und einen Skatepark umfasst.
Die Umwandlung in einen Park ermöglichte die Anpflanzung von etwa 200 Bäumen und Sträuchern, die typisch für die mediterrane Macchia sind, mit dem Ziel, den Bürgern eines verkehrsreichen Viertels eine grüne Lunge zu bieten. 
Zunächst hatte die Stadtverwaltung eines der Gebäude durch die Einrichtung des Urban Center neugestaltet, um einen Ort für Diskussionen und Begegnungen zu Stadtumbauprojekten zwischen Bürgern und der Stadtverwaltung zu ermöglichen.
Derzeit laufen die Bauarbeiten für das regionale Bibliothekszentrum (eines der größten in Süditalien) und in den kommenden Monaten steht der Bau der Akademie der Schönen Künste bevor, die in den Gebäuden D, H und E beherbergt wird.
Zudem wird der bestehende Parkplatz durch eine große Grünfläche ersetzt, die auch von Studierenden für die Ausstellung ihrer Arbeiten genutzt werden kann. Der Piazza d’Armi wird somit zu einem Piazza d’Arti.

GARGASOLE-Park

Der Gargasole-Park entstand als Pilotprojekt im Vorgriff auf das allgemeine Programm zur Umgestaltung des Militärgeländes, auf Anregung des Rossani-Komitees und in Zusammenarbeit mit Bürgern*innen und Verbänden, die sich für den Umweltschutz einsetzen.
Umgeben von den alten Mauern und Artefakten der ehemaligen Rossani-Kaserne, ist der Park in den letzten Jahren zu einem Ort für Begegnungen, pädagogische Erfahrungen und Workshops geworden.

Im Park entstand der Wald der Großeltern und Enkelkinder, alte Bäume und Sträucher, die typisch für die Terra di Bari sind, wurden gepflanzt, um eine natürliche Architektur zu  schaffen, in der Workshops abgehalten und Freundschaften gepflegt werden.
Das Modell des Community Garden hat im Laufe der Zeit zu einer Kooperationsvereinbarung zwischen den Privatbetreibern des Parks und der Stadtverwaltung geführt, die die Erweiterung des Parks im Jahr 2021 durch die Maßnahme „Kreative Regeneration“ unterstützte.
Einweihungsfeier des Gargasole-Parks
Workshop am Gargasole-Parks
Einweihungsfeier des Gargasole-Parks
Workshop am Gargasole-Parks
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Rendering des Projekts für den Sitz der Akademie der Bildenden Künste
Rendering des Projekts für den Sitz der Akademie der Bildenden Künste
Rendering des Projekts für den Sitz der Akademie der Bildenden Künste
Rendering des Projekts für den Sitz der Akademie der Bildenden Künste
Rendering des Projekts für den Sitz der Akademie der Bildenden Künste
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Urban center

Das Urban Center Bari ist aus dem Umbau eines der Gebäude der Kaserne entstanden und hat zu den wissenschaftlichen und kulturellen Transformationsprozessen der Stadt beigetragen. Darüber hinaus hat es den Mehrwert von Kunst und Kultur für den städtischen Raum unter den Bürger*innen verankert und sie zur aktiven Teilnahme am Wandel ermutigt.
Das Urban Center zielt darauf ab, thematische, gestalterische und aktivierende Prozesse der Bürgerbeteiligung in Bezug auf die Pflege des Territoriums und dessen Planung, sowie auf Stadterneuerung, ökologische Nachhaltigkeit, städtische Gemeinschaftsgüter, infrastrukturelle soziale und wirtschaftliche Resilienzstrategien der Stadt zu fördern.
Das Urban Center erkennt den Wert des Wissens und der Erfahrung der Gemeinschaft über die Stadt an, und fungiert als offene Plattform für den Dialog und die Zusammenarbeit zwischen öffentlichen Einrichtungen, der Bürgerschaft, Vertretern der Berufswelt, der Wirtschaft und der Gesellschaft .

Akademie der Bildenden
Künste

Das Projekt der Akademie der Schönen Künste dreht sich um die künftige Umgestaltung der ursprünglichen „Piazza d’Armi“, die zu einer „Piazza d’Arti“ wird: ein Garten, der den neuen Park mit dem Gebiet im Süden des Viertels verbindet und zu einer Open-Air-Erweiterung der Akademie in Form einer Arena wird, die für Kunstinstallationen, Aufführungen und öffentliche Veranstaltungen genutzt werden kann.
Das Projekt sieht die Renovierung und Neugestaltung in Lern- und Veranstaltungsräume  einiger bestehender Gebäude vor. Insgesamt umfasst das Projekt eine Fläche von über 9.000 Quadratmetern, die sich auf folgende Bereiche verteilt: Aula Magna für Theaterdidaktik mit einer Kapazität von 300 Plätzen, Klassenzimmer, Laborräume für Bühnentechnik, Gravur, Grafik, Dekoration, und Tischlerei,  Bildhauerwerkstätten, multimediale Unterrichtsräume, Mal- und  Modewerkstätten, ein multimedialer Kino-/TV-Raum,  sowie Toiletten und Umkleideräume, neue Büros für Dozenten und den Beirat, Unterrichtsräume, ein Lehrerzimmer und ein Besprechungsraum .
Fortbildungsveranstaltung am Urban Center
Fortbildungsveranstaltung am Urban Center
Der Bürgermeister Antonio Decaro bei der Besichtigung des Urban Center
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